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SDGs - Die 17 Sustainable Development Goals der UN praxisnah erklärt

Updated: Jan 23



SDGs, Sustainable Development Goals, die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN, Agenda 2030 - es gibt viele Begriffe für die Ziele, auf die sich die Vereinten Nationen im Juli 2015 geeinigt haben. Erreicht werden sollen sie bis zum Jahr 2030 und zwar in internationaler Gemeinschaft. Das bedeutet, dass alle Mitgliedstaaten sich bereit erklärt haben, bei der Umsetzung der Agenda 2030 national und international zu unterstützen.


Seitdem finden sich die bunten Quadrate auf den Webseiten vieler Unternehmen, gemeinnütziger Organisationen und anderen Akteur*innen. Doch wofür stehen die Ziele überhaupt, warum gibt es sie, und - vielleicht am wichtigsten - wie kann ich in meinem Unternehmen dazu beitragen, dass die Ziele erreicht werden?


Inhalt dieses Artikels


Der Ursprung der SDGs

Die Sustainable Development Goals sind weit mehr als die 17 Ziele in bunten Quadraten, die Du auf Webseiten von Unternehmen, Vereinen oder der Regierung finden kannst. Festgelegt wurden sie im Jahr 2015, mit dem Ziel, sie bis 2030 umzusetzen. Doch die Erreichung bis zum Jahr 2030 kann nur gelingen, wenn alle Länder, deren Institutionen, die Gesellschaft und die Politik an einem Strang ziehen. Doch warum gibt es diese Ziele überhaupt, wer hat sich darauf geeinigt und was ist die Idee dahinter?


Am 25. September 2015 wurden die “Ziele für nachhaltige Entwicklung” (so lautet die deutsche Übersetzung von “Sustainable Development Goals”) beschlossen. Mit am Tisch saßen mehr als 150 Staats und Regierungschef*innen, Ministerinnen und Minister - so viele wie bisher noch bei keiner UN-Versammlung. Die Versammlung fand in New York statt und war Teil eines drei Tage langen Treffens, in dem es darum ging, möglichst konkrete und messbare Ziele zu erarbeiten, die dazu beitragen, dass die weltweite soziale Gerechtigkeit steigt, und die Erde ein für Menschen bewohnbarer Ort bleibt.


Die Sustainable Development Goals - eine neue Idee?

Nicht wirklich - auch vor 2015 wurden die teils immensen sozialen Ungleichheiten erkannt, und auch dem Klimawandel war man sich bewusst. Daher gibt es einen Vorgänger der Sustainable Development Goals: die Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs). Diese wurden Anfang 2000 vom damaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan vorgestellt und sollten bis 2015 umgesetzt werden.


Konkret handelt es sich um diese acht übergeordneten Ziele:

  1. Beseitigung der extremen Armut und des Hungers

  2. Verwirklichung der allgemeinen Primarschulbildung

  3. Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Ermächtigung der Frau

  4. Senkung der Kindersterblichkeit

  5. Verbesserung der Gesundheit von Müttern

  6. Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen Krankheiten

  7. Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit

  8. Aufbau einer weltweiten Entwicklungspartnerschaft

Das Resumée zur Umsetzung der Ziele fiel gemischt aus. Auch wenn 15 Jahre nach Einführung der Ziele einige Länder die Zahl der in Armut lebenden Menschen halbieren konnten, hat in anderen Regionen kaum Veränderung stattgefunden. Dennoch haben die Ziele vor allem im Bereich der Entwicklungsarbeit Vorschub geleistet und die Weichen für die erfolgreiche Umsetzung der Sustainable Development Goals gesetzt. Den abschließenden Bericht der UN zu den Millennium-Development-Goals kannst Du hier lesen.

Ein Learning aus der Umsetzung der MDGs ist auch, dass globale Zusammenarbeit notwendig ist, um den Status Quo zu verbessern. “Nur globales Handeln kann gewährleisten, dass die neue Entwicklungsagenda niemanden zurücklässt” (Millenniums-Entwicklungsziele, Bericht 2015, S.9) - so heißt es im Entwicklungsbericht. Direkt daraus entstanden ist SDG 17: “Partnerschaften zur Erreichung der Ziele", in dem festgelegt wird, dass alle Länder in die Prozesse und Entscheidungen mit einbezogen werden und nicht nur die entwickelten Regionen.


Durch die Millennium-Development Goals wurde klar, dass Bedarf zum Handeln besteht, die bisher gesteckten Ziele teilweise nicht konkret genug waren und alle Länder mit einbezogen werden müssen. Auf dieser Basis hat sich die Staatengemeinschaft 2015 erneut getroffen und in einem dreitägigen Prozess das Dokument “Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung” erstellt und sich diesem verpflichtet. Hier sind die 17 Ziele, sowie die 169 Teilziele festgelegt.

Im Vergleich zu den Millennium-Development Goals sind diese deutlich detaillierter und mit klaren und nachvollziehbaren Zielsetzungen versehen. Das sorgt dafür, dass die Erreichung, oder Nicht-Erreichung, leichter zu evaluieren ist. Außerdem werden sie auch für nicht politische Akteur*innen greifbarer.

Ziel ist es, die Welt sozial gerechter zu machen, Armut zu beenden und die Erde in einem für Menschen und Tiere belebbarem Zustand zu halten. Mit Hilfe der gemeinsam festgelegten Ziele soll dies bis zum Jahr 2030 gelingen.


Die SDGs und Dein Unternehmen

Auch wenn die Nachhaltigkeitsziele in erster Linie von Politiker*innen entworfen und festgelegt wurden, bilden Sie auch für Unternehmen eine gute Handlungs-Orientierung ab. Denn die Lage, in der wir uns als Gesellschaft befinden, wird von allen beeinflusst. Auch wenn die Politik die Rahmenbedingungen in der Wirtschaft beeinflusst, haben Unternehmen einen großen Einfluss auf Entscheidungen und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Klima und die Menschen.

Sich an den Sustainable Development Goals zu orientieren, wann immer Du eine Unternehmerische Entscheidung triffst, ist eine Möglichkeit, einen Teil dazu beizutragen, dass diese erreicht werden. Eine andere ist, bei Gründungsvorhaben direkt die Ziele im Blick zu haben. Welche Herausforderungen kann ich mit meiner Gründungsidee bewältigen? Welchen Einfluss hat meine Idee auf die Umwelt und die Menschen? Kann ich mit dem Start-up vielleicht sogar Armut verringern, soziale Gerechtigkeit fördern oder die Meere schützen?

Wie Du für Dein Unternehmen herausfinden kannst, zu welchem Sustainable Development Goal du wirklich aktiv beitragen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Folgend stellen wir Dir alle 17 Sustainable Development Goals vor, wir beantworten die Fragen, warum es sie gibt und wofür sie stehen. Im Anschluss findest Du Ideen dazu, wie Dein Unternehmen zur Erreichung des jeweiligen Ziels beitragen kann. Zu diesem Punkt ein Hinweis, die Rubrik “Was Unternehmen tun können” ist eine allgemeine Ideensammlung und dient als Inspiration. Es gibt noch weitaus mehr Möglichkeiten zur Erreichung der Ziele beizutragen. Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen Unternehmen, die sich konkret mit der Erreichung eines Ziels beschäftigen - zum Beispiel eine Organisation, die Sprachkurse für Menschen mit Fluchterfahrung anbietet - oder Unternehmen, die bereits bestehen und ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten, das nicht direkt mit einem SDG verknüpft ist. Ein Beispiel hierfür wäre ein Friseursalon, dessen unternehmerisches Ziel es nicht ist, zur Erreichung der SDGs beizutragen. Hier werden unsere Hinweise spannend, denn diese richten sich erstmal an alle Unternehmen, unabhängig von der Nähe des Produktes oder der Dienstleistung zu den SDGs.


Der Aufbau der Sustainable Development Goals - ein Überblick

Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben sich auf 17 Sustainable Development Goals geeinigt, die dabei helfen sollen, soziale Ungleichheiten zu beenden, die Natur und alle Lebewesen zu schützen und die Erde weiterhin bewohnbar zu halten.

Meist kennen wir nur die kurze Überschrift der Ziele “Armut bekämpfen” oder “Gleichstellung von Männern und Frauen”. Doch die Ziele sind weitaus komplexer und vielschichtiger und bringen bei genauer Betrachtung jede Menge Möglichkeiten mit, sich an der Erreichung zu beteiligen.


Die 17 Sustainable Development Goals sind in verschiedene Targets unterteilt. Insgesamt sind es 169 Targets, die dazu beitragen, die Ziele greifbarer und verständlicher zu machen. Es handelt sich sozusagen um Teilziele. Diese werden wiederum in Indikatoren unterteilt. Die Indikatoren zeigen an, was das Zwischenziel genau bedeutet. Hört sich erst einmal Komplex an, daher folgt ein Beispiel:


SDG 1: Keine Armut

Target 1.1: “By 2023, eradicate extreme poverty for all people everywhere, currently measured as people living on less than $1.25 a day.”

Indicator 1.1.1: “Proportion of the population living below the international poverty line by sex, age, employment status and geographical location (urban/rural).”


Das UN Nachhaltigkeitsziel “Keine Armut” wird aufgeteilt in verschiedene Teilziele. Eines dieser Teilziele ist es, bis 2030 extreme Armut auszulöschen. Menschen leben in extremer Armut, wenn sie weniger als $1.25 pro Tag zur Verfügung haben. Der Indikator spezifiziert noch einmal genauer: der Anteil der Bevölkerung, die unter der internationalen Armutsgrenze liegt, bzgl. ihres Geschlechts, ihres Alters, ihres Arbeitsverhältnisses und ihrer geografischen Lage.


Oft schauen sich Unternehmen nur die 17 übergeordneten Ziele an und fragen sich, was diese bedeuten und wie sie Veränderung in den Bereichen anstoßen können. Hier hilft es, sich die Unterziele und die Indikatoren der jeweiligen Ziele anzuschauen. Diese sind viel detaillierter und zeichnen ein besseres Bild von dem, was Unternehmen tun können, um aktiv zu werden.


Vorgestellt: Alle 17 SDGs erklärt - Wofür steht jedes Ziel und wie kann dein Unternehmen zu seiner Erreichung beitragen?



SDG 1: “Armut in jeder Form und überall beenden”

Das erste Sustainable Development Goal hat das Ziel, extreme Armut bis 2030 auszulöschen. Dies muss auf verschiedenen Ebenen geschehen - soziale Sicherheit, dauerhafte Arbeitsverhältnisse und politische Stabilität gehören dazu.

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SDG 2: “Ernährung weltweit sichern”

Das zweite Sustainable Development Goal hat das Ziel, die Ernährung für alle Menschen bis 2030 zu sichern. Das bedeutet, dass Menschen weltweit Zugang zu sicheren und nahrhaften Lebensmittel bekommen sollen.

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SDG 3: “Gesundheit und Wohlergehen”

Das dritte Sustainable Development Goal verfolgt das Ziel, weltweit Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass Menschen gesund leben können. Neben einer stabilen und umfassenden Gesundheitsversorgung bedeutet das auch, dass Menschen Zugang zu sauberem Wasser und ausreichend Nahrung haben.

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SDG 4: “Hochwertige Bildung weltweit”

Dieses Ziel soll sicherstellen, dass Menschen weltweit Zugang zu hochwertiger Bildung erhalten. Diese soll zudem chancengerecht und inklusiv sein. Das bedeutet, dass Menschen unabhängig von dem Umfeld, in dem sie geboren wurden, der Lebensweise, für die sie sich entschieden haben, und den körperlichen Möglichkeiten, die sie haben, Zugang zu Bildung haben sollen.

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SDG 5: “Gleichstellung von Frauen und Männern”

Dieses Sustainable Development Goal hat das Ziel, die Gleichstellung von Frauen und Männern, sowohl rechtlich als auch tatsächlich, zu erreichen. Das betrifft zahlreiche Bereiche des täglichen Lebens wie Lohngerechtigkeit, der tägliche Umgang miteinander, und die Sprache, die verwendet wird.

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SDG 6: “Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen”

Sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen sind ein wichtiger Bestandteil, um ein Leben in Würde zu führen. Das Sustainable Development Goal 6 hat das Ziel, dies für alle Menschen verfügbar zu machen. Weltweit trinken rund 2,1 Milliarden Menschen verunreinigtes Wasser (Bundesregierung.de; 11.11.2022).

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