SDGs - Die 17 Sustainable Development Goals der UN praxisnah erklärt
Updated: Jan 23

SDGs, Sustainable Development Goals, die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN, Agenda 2030 - es gibt viele Begriffe für die Ziele, auf die sich die Vereinten Nationen im Juli 2015 geeinigt haben. Erreicht werden sollen sie bis zum Jahr 2030 und zwar in internationaler Gemeinschaft. Das bedeutet, dass alle Mitgliedstaaten sich bereit erklärt haben, bei der Umsetzung der Agenda 2030 national und international zu unterstützen.
Seitdem finden sich die bunten Quadrate auf den Webseiten vieler Unternehmen, gemeinnütziger Organisationen und anderen Akteur*innen. Doch wofür stehen die Ziele überhaupt, warum gibt es sie, und - vielleicht am wichtigsten - wie kann ich in meinem Unternehmen dazu beitragen, dass die Ziele erreicht werden?
Inhalt dieses Artikels
Der Ursprung der SDGs
Die Sustainable Development Goals sind weit mehr als die 17 Ziele in bunten Quadraten, die Du auf Webseiten von Unternehmen, Vereinen oder der Regierung finden kannst. Festgelegt wurden sie im Jahr 2015, mit dem Ziel, sie bis 2030 umzusetzen. Doch die Erreichung bis zum Jahr 2030 kann nur gelingen, wenn alle Länder, deren Institutionen, die Gesellschaft und die Politik an einem Strang ziehen. Doch warum gibt es diese Ziele überhaupt, wer hat sich darauf geeinigt und was ist die Idee dahinter?
Am 25. September 2015 wurden die “Ziele für nachhaltige Entwicklung” (so lautet die deutsche Übersetzung von “Sustainable Development Goals”) beschlossen. Mit am Tisch saßen mehr als 150 Staats und Regierungschef*innen, Ministerinnen und Minister - so viele wie bisher noch bei keiner UN-Versammlung. Die Versammlung fand in New York statt und war Teil eines drei Tage langen Treffens, in dem es darum ging, möglichst konkrete und messbare Ziele zu erarbeiten, die dazu beitragen, dass die weltweite soziale Gerechtigkeit steigt, und die Erde ein für Menschen bewohnbarer Ort bleibt.
Die Sustainable Development Goals - eine neue Idee?
Nicht wirklich - auch vor 2015 wurden die teils immensen sozialen Ungleichheiten erkannt, und auch dem Klimawandel war man sich bewusst. Daher gibt es einen Vorgänger der Sustainable Development Goals: die Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs). Diese wurden Anfang 2000 vom damaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan vorgestellt und sollten bis 2015 umgesetzt werden.
Konkret handelt es sich um diese acht übergeordneten Ziele:
Beseitigung der extremen Armut und des Hungers
Verwirklichung der allgemeinen Primarschulbildung
Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Ermächtigung der Frau
Senkung der Kindersterblichkeit
Verbesserung der Gesundheit von Müttern
Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen Krankheiten
Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit
Aufbau einer weltweiten Entwicklungspartnerschaft
Das Resumée zur Umsetzung der Ziele fiel gemischt aus. Auch wenn 15 Jahre nach Einführung der Ziele einige Länder die Zahl der in Armut lebenden Menschen halbieren konnten, hat in anderen Regionen kaum Veränderung stattgefunden. Dennoch haben die Ziele vor allem im Bereich der Entwicklungsarbeit Vorschub geleistet und die Weichen für die erfolgreiche Umsetzung der Sustainable Development Goals gesetzt. Den abschließenden Bericht der UN zu den Millennium-Development-Goals kannst Du hier lesen.
Ein Learning aus der Umsetzung der MDGs ist auch, dass globale Zusammenarbeit notwendig ist, um den Status Quo zu verbessern. “Nur globales Handeln kann gewährleisten, dass die neue Entwicklungsagenda niemanden zurücklässt” (Millenniums-Entwicklungsziele, Bericht 2015, S.9) - so heißt es im Entwicklungsbericht. Direkt daraus entstanden ist SDG 17: “Partnerschaften zur Erreichung der Ziele", in dem festgelegt wird, dass alle Länder in die Prozesse und Entscheidungen mit einbezogen werden und nicht nur die entwickelten Regionen.
Durch die Millennium-Development Goals wurde klar, dass Bedarf zum Handeln besteht, die bisher gesteckten Ziele teilweise nicht konkret genug waren und alle Länder mit einbezogen werden müssen. Auf dieser Basis hat sich die Staatengemeinschaft 2015 erneut getroffen und in einem dreitägigen Prozess das Dokument “Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung” erstellt und sich diesem verpflichtet. Hier sind die 17 Ziele, sowie die 169 Teilziele festgelegt.
Im Vergleich zu den Millennium-Development Goals sind diese deutlich detaillierter und mit klaren und nachvollziehbaren Zielsetzungen versehen. Das sorgt dafür, dass die Erreichung, oder Nicht-Erreichung, leichter zu evaluieren ist. Außerdem werden sie auch für nicht politische Akteur*innen greifbarer.
Ziel ist es, die Welt sozial gerechter zu machen, Armut zu beenden und die Erde in einem für Menschen und Tiere belebbarem Zustand zu halten. Mit Hilfe der gemeinsam festgelegten Ziele soll dies bis zum Jahr 2030 gelingen.
Die SDGs und Dein Unternehmen
Auch wenn die Nachhaltigkeitsziele in erster Linie von Politiker*innen entworfen und festgelegt wurden, bilden Sie auch für Unternehmen eine gute Handlungs-Orientierung ab. Denn die Lage, in der wir uns als Gesellschaft befinden, wird von allen beeinflusst. Auch wenn die Politik die Rahmenbedingungen in der Wirtschaft beeinflusst, haben Unternehmen einen großen Einfluss auf Entscheidungen und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Klima und die Menschen.
Sich an den Sustainable Development Goals zu orientieren, wann immer Du eine Unternehmerische Entscheidung triffst, ist eine Möglichkeit, einen Teil dazu beizutragen, dass diese erreicht werden. Eine andere ist, bei Gründungsvorhaben direkt die Ziele im Blick zu haben. Welche Herausforderungen kann ich mit meiner Gründungsidee bewältigen? Welchen Einfluss hat meine Idee auf die Umwelt und die Menschen? Kann ich mit dem Start-up vielleicht sogar Armut verringern, soziale Gerechtigkeit fördern oder die Meere schützen?
Wie Du für Dein Unternehmen herausfinden kannst, zu welchem Sustainable Development Goal du wirklich aktiv beitragen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Folgend stellen wir Dir alle 17 Sustainable Development Goals vor, wir beantworten die Fragen, warum es sie gibt und wofür sie stehen. Im Anschluss findest Du Ideen dazu, wie Dein Unternehmen zur Erreichung des jeweiligen Ziels beitragen kann. Zu diesem Punkt ein Hinweis, die Rubrik “Was Unternehmen tun können” ist eine allgemeine Ideensammlung und dient als Inspiration. Es gibt noch weitaus mehr Möglichkeiten zur Erreichung der Ziele beizutragen. Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen Unternehmen, die sich konkret mit der Erreichung eines Ziels beschäftigen - zum Beispiel eine Organisation, die Sprachkurse für Menschen mit Fluchterfahrung anbietet - oder Unternehmen, die bereits bestehen und ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten, das nicht direkt mit einem SDG verknüpft ist. Ein Beispiel hierfür wäre ein Friseursalon, dessen unternehmerisches Ziel es nicht ist, zur Erreichung der SDGs beizutragen. Hier werden unsere Hinweise spannend, denn diese richten sich erstmal an alle Unternehmen, unabhängig von der Nähe des Produktes oder der Dienstleistung zu den SDGs.
Der Aufbau der Sustainable Development Goals - ein Überblick
Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben sich auf 17 Sustainable Development Goals geeinigt, die dabei helfen sollen, soziale Ungleichheiten zu beenden, die Natur und alle Lebewesen zu schützen und die Erde weiterhin bewohnbar zu halten.
Meist kennen wir nur die kurze Überschrift der Ziele “Armut bekämpfen” oder “Gleichstellung von Männern und Frauen”. Doch die Ziele sind weitaus komplexer und vielschichtiger und bringen bei genauer Betrachtung jede Menge Möglichkeiten mit, sich an der Erreichung zu beteiligen.
Die 17 Sustainable Development Goals sind in verschiedene Targets unterteilt. Insgesamt sind es 169 Targets, die dazu beitragen, die Ziele greifbarer und verständlicher zu machen. Es handelt sich sozusagen um Teilziele. Diese werden wiederum in Indikatoren unterteilt. Die Indikatoren zeigen an, was das Zwischenziel genau bedeutet. Hört sich erst einmal Komplex an, daher folgt ein Beispiel:
SDG 1: Keine Armut
Target 1.1: “By 2023, eradicate extreme poverty for all people everywhere, currently measured as people living on less than $1.25 a day.”
Indicator 1.1.1: “Proportion of the population living below the international poverty line by sex, age, employment status and geographical location (urban/rural).”
Das UN Nachhaltigkeitsziel “Keine Armut” wird aufgeteilt in verschiedene Teilziele. Eines dieser Teilziele ist es, bis 2030 extreme Armut auszulöschen. Menschen leben in extremer Armut, wenn sie weniger als $1.25 pro Tag zur Verfügung haben. Der Indikator spezifiziert noch einmal genauer: der Anteil der Bevölkerung, die unter der internationalen Armutsgrenze liegt, bzgl. ihres Geschlechts, ihres Alters, ihres Arbeitsverhältnisses und ihrer geografischen Lage.
Oft schauen sich Unternehmen nur die 17 übergeordneten Ziele an und fragen sich, was diese bedeuten und wie sie Veränderung in den Bereichen anstoßen können. Hier hilft es, sich die Unterziele und die Indikatoren der jeweiligen Ziele anzuschauen. Diese sind viel detaillierter und zeichnen ein besseres Bild von dem, was Unternehmen tun können, um aktiv zu werden.
Vorgestellt: Alle 17 SDGs erklärt - Wofür steht jedes Ziel und wie kann dein Unternehmen zu seiner Erreichung beitragen?

SDG 1: “Armut in jeder Form und überall beenden”
Das erste Sustainable Development Goal hat das Ziel, extreme Armut bis 2030 auszulöschen. Dies muss auf verschiedenen Ebenen geschehen - soziale Sicherheit, dauerhafte Arbeitsverhältnisse und politische Stabilität gehören dazu.
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Lösungsansätze sind die Schaffung langfristiger und stabiler Arbeitsverhältnisse, eine angemessene Vergütung entlang der Lieferketten und die soziale Absicherung aller Menschen. Außerdem spielen auch der Zugang zu hochwertiger Bildung und zur Gesundheitsversorgung eine Rolle.
Armut findet sich auf der ganzen Welt in verschiedenen Ausprägungen und lässt sich nicht immer eindeutig messen. Von absoluter Armut wird gesprochen, wenn Menschen ihre Grundbedürfnisse aus materiellen Gründen nicht befriedigen können (Aktion Deutschland Hilft, 01.11.2022). In Deutschland ist vor allem die relative Armut eine Herausforderung. Diese bezieht sich auf soziale Ungleichheit und bedeutet, dass das Einkommen eines Menschen niedriger als das durchschnittliche Einkommen des Landes ist (Aktion Deutschland Hilft, 01.11.2022).
Armutsbekämpfung durch langfristige und stabile Arbeitsverhältnisse
Angemessene Vergütung entlang der Lieferketten
soziale Absicherung der Mitarbeitenden
Zugang zu ökonomischen Ressourcen, Land, natürlichen Ressourcen, Finanzdienstleistungen und Technologien für alle
Zugang zu hochwertiger Bildung
Stabile politische Verhältnisse
Was Unternehmen tun können:
Unternehmen können entweder lokal oder international zur Erreichung dieses Zieles beitragen. Vor Ort gibt es die Möglichkeit, bevorzugt Menschen einzustellen, die in relativer Armut leben, oder Förder- und Bildungsprogramme zu unterstützen. Außerdem sind auch Themen wie eine faire Bezahlung und Sozial- und Gesundheitsleistungen relevant. Bei der Kooperation mit Organisationen, in deren Ländern es weniger strenge Gesetze bzgl. Entlohnung, Sozialleistungen und Arbeitsstätte gibt, kannst Du mit Deinem Unternehmen direkt Einfluss auf die Aktivitäten des*der Kooperationspartner*in nehmen. Zum einen kann die eigene Verhandlungsposition genutzt werden um positive Veränderung zu fordern, zum anderen kannst Du Dich auch direkt dazu entscheiden nur mit Partner*innen zusammenzuarbeiten, die fair Entlohnen, unter Menschenwürdigen Bedingungen produzieren und Sozialleistungen für Mitarbeitende anbieten. Insbesondere bei produzierenden Firmen sollte darauf geachtet werden, dass Mitarbeitende entlang der gesamten Lieferkette gerecht entlohnt werden.
Es gibt allerdings auch niederschwellige Möglichkeiten zur Erreichung des Ziels beizutragen. Beispielsweise durch eigene Konsumentscheidungen - welche Möbel werden für das Büro gekauft, welche Programme werden genutzt, welcher Kaffee wird in der Küche zubereitet - und haben die Menschen, die all diese Dinge produziert haben, einen fairen Lohn erhalten?
Einstellung von Menschen die von Armut betroffen sind
Unterstützung von Förder- und Bildungsprogrammen
Sicherstellung einer angemessenen Entlohnung entlang der Lieferketten
Sorgsame Auswahl der Produkte, die selbst im Unternehmen genutzt werden
Weitere Informationen zu SDG 1 findest Du hier. Wie Deutschland zur Bekämpfung von Armut beitragen möchte und Informationen der Bundesregierung zu diesem Sustainable Development Goal findest Du hier.

SDG 2: “Ernährung weltweit sichern”
Das zweite Sustainable Development Goal hat das Ziel, die Ernährung für alle Menschen bis 2030 zu sichern. Das bedeutet, dass Menschen weltweit Zugang zu sicheren und nahrhaften Lebensmittel bekommen sollen.
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Hierzu soll die ökologische Landwirtschaft ausgebaut und Bildungsarbeit zu ausgewogener Ernährung gefördert werden. Außerdem geht die genetische Vielfalt verloren. In der konventionellen Landwirtschaft werden viele Alte Sorten nicht mehr angebaut, da sie nicht widerstandsfähig genug sind - auch hier soll Abhilfe geschaffen und der Erhalt der genetischen Vielfalt bewahrt werden.
Dieses Ziel ist eng verknüpft mit dem ersten Sustainable Development Goal “Armut in jeder Form und überall beenden” und ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Ziele gemeinsam betrachtet werden müssen. Finanzielle Möglichkeiten sorgen auch dafür, dass Menschen Zugang zu ausreichend und ausgewogenen Lebensmitteln haben.
Zugang zu sicheren, nahrhaften und genügend Lebensmitteln für alle
Erhöhung der ökologischen landwirtschaftlichen Aktivitäten
Bewahrung der genetischen Vielfalt
Förderung von ausgewogener Ernährung
Verhinderung von Handelsbeschränkungen
Was Unternehmen tun können:
Eine Möglichkeit im Kleinen zur Erreichung des Ziels beizutragen, ist das eigene Verhalten im Unternehmen. Die Entscheidung zu biologisch angebauten Lebensmitteln ist nicht nur Vorteilhaft für die eigene Ernährung, sondern stärkt auch die produzierenden Menschen. Die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist ebenfalls ein Thema, welches von Unternehmen umgesetzt werden kann. Gemeinsames Kochen in der Mittagspause oder der Weg zum FairTeiler, um noch genießbare Lebensmittel an andere Menschen weiterzugeben, sind nur zwei Möglichkeiten. Außerdem gibt es viele tolle Organisationen, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen, oder kostenfrei Essen an Menschen verteilen, wie die Tafel Deutschland e.V..
Firmen, die in der Lebensmittelindustrie arbeiten, haben weitreichende Möglichkeiten sich für die weltweite Ernährungssicherung einzusetzen. Die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, Kooperationen mit Vereinen, faire Entlohnung, Initiation von Bildungsprogrammen und sorgfältige Auswahl von Partner*innen sind nur einige Hebel.
Kooperation und Förderung mit Vereinen die sich dem Thema widmen
Keine Lebensmittelverschwendung
Hinterfragen und Anpassen der eigenen Konsumentscheidungen
Initiation von Bildungsprogrammen
Weitere Informationen zu SDG 2 findest Du hier. Was Deutschland zur weltweiten Ernährungssicherung beitragen möchte und Informationen der Bundesregierung zu diesem Sustainable Development Goal findest Du hier.

SDG 3: “Gesundheit und Wohlergehen”
Das dritte Sustainable Development Goal verfolgt das Ziel, weltweit Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass Menschen gesund leben können. Neben einer stabilen und umfassenden Gesundheitsversorgung bedeutet das auch, dass Menschen Zugang zu sauberem Wasser und ausreichend Nahrung haben.
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Dieses Ziel steht also nicht alleine, sondern ist u.a. mit SDG 2 und 6 verknüpft.
Ziel ist zum Beispiel, endemische Krankheiten wie AIDS oder Tuberkulose zu beenden, Zivilisationskrankheiten zu bekämpfen und Impfstoffe für alle Menschen verfügbar zu machen. Darüber hinaus stehen auch die Bekämpfung von übermäßigem Alkoholkonsum und Drogenmissbrauch auf der Agenda. Unser direktes Umfeld spielt allerdings auch eine Rolle, wenn es um die Gesundheit geht - daher soll beispielsweise die Feinstaubbelastung in der Luft gesenkt und die Verkehrssysteme sicherer gestaltet werden.
Umfassende Gesundheitsversorgung für alle
Prävention von Zivilisationskrankheiten
Bekämpfung von Pandemien und Epidemien
Senkung der Kindersterblichkeitsrate
Zugang zu sicheren Verhütungsmitteln
Förderung sicherer Verkehrssysteme und Senkung der Feinstaubbelastung
Zugang zu sicheren Lebensmitteln
Was Unternehmen tun können
Unternehmen können grundsätzlich durch ein gutes Gesundheitsmanagement in der eigenen Organisation zur Erreichung dieses Zieles beitragen. Sportkurse, gesunde Lebensmittel im Büro oder Zuschüsse für ein Fitnessstudio sind einige Möglichkeiten. Außerdem spielt auch die Kultur im Unternehmen eine Rolle - kranke Mitarbeitende gehören ins Bett, nicht an den Schreibtisch. Auf einer höheren Ebene spielt auch die Wahl der Verkehrsmittel oder der Kooperationspartner*innen eine Rolle. Wie verhalten sich Partnerinnen und Partner ihren Mitarbeitenden gegenüber? Die finanzielle Unterstützung von Organisationen, die sich in anderen Ländern für die Erreichung von Gesundheit und Wohlergehen einsetzen, ist ebenfalls eine Möglichkeit.
Für Unternehmen, die in medizinischen und pharmazeutischen Bereichen tätig sind, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten sich zu engagieren. Das Aussetzen von Patenten, kostenfreie Angebote oder technische Lösungen, die Open Source verfügbar sind, sind nur einige davon.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Vermeidung einer “krank im Büro - Kultur”
Finanzielle Unterstützung von oder Partnerschaft mit Organisationen in dem Bereich
Kostenfreie Menstruationsprodukte
Aussetzen von Patenten
Technische Lösungen Open Source anbieten
Kostenfreie und niederschwellige Gesundheitsangebote
Weitere Informationen zu SDG 3 findest Du hier. Wie Deutschland sich für Gesundheit und Wohlergehen für alle einsetzen möchte und Informationen der Bundesregierung zu diesem Sustainable Development Goal findest Du hier.

SDG 4: “Hochwertige Bildung weltweit”
Dieses Ziel soll sicherstellen, dass Menschen weltweit Zugang zu hochwertiger Bildung erhalten. Diese soll zudem chancengerecht und inklusiv sein. Das bedeutet, dass Menschen unabhängig von dem Umfeld, in dem sie geboren wurden, der Lebensweise, für die sie sich entschieden haben, und den körperlichen Möglichkeiten, die sie haben, Zugang zu Bildung haben sollen.
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International gibt es hier große Unterschiede. Während in Deutschland eine Schulpflicht besteht, dürfen Mädchen* in vielen anderen Ländern immer noch nicht zur Schule gehen. Auch die Qualität des Unterrichts ist je nach Region sehr unterschiedlich, sodass global gesehen große Unterschiede entstehen.
Kostenloser Zugang zu schulischer Bildung
Ende von geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Bildung in dem Zugang zu Bildung
Gender sensitive, gewaltfreie und effektive Lehr Institutionen
Förderung der Ausbildung von Lehrkräften, insbesondere in Entwicklungsländern
Ende des Analphabetismus
Was Unternehmen tun können
Neben regelmäßigen Weiterbildungsangeboten für Mitarbeitende gibt es auch kreative Möglichkeiten, den Wissensaustausch im Unternehmen zu fördern. Beispielsweise durch regelmäßige Treffen, in denen Mitarbeitende Inputs zu einem bestimmten Thema geben. Der Zugang zu Bildung in Deutschland kann durch die Zusammenarbeit mit Organisationen gefördert werden, die beispielsweise Sprachkurse für Menschen mit Flüchtlingserfahrung anbieten, oder sich für die Barrierefreiheit von Schulen einsetzen. Im internationalen Kontext können Hilfsprojekte unterstützt werden. Hier empfiehlt es sich, vorher gut zu recherchieren, welche Projekte man unterstützen möchte und wie diese in dem jeweiligen Land wirken.
Förderung von Projekten in Entwicklungsländern (vorsicht, hier muss gut gewählt werden)
Förderung von Sprachkursen für Menschen mit Fluchterfahrung
Weiterbildungen für Mitarbeitende
Weitere Informationen zu SDG 4 findest Du hier. Wie Deutschland dazu beitragen möchte, Bildung für alle zu ermöglichen und Informationen der Bundesregierung zu diesem Sustainable Development Goal findest Du hier.

SDG 5: “Gleichstellung von Frauen und Männern”
Dieses Sustainable Development Goal hat das Ziel, die Gleichstellung von Frauen und Männern, sowohl rechtlich als auch tatsächlich, zu erreichen. Das betrifft zahlreiche Bereiche des täglichen Lebens wie Lohngerechtigkeit, der tägliche Umgang miteinander, und die Sprache, die verwendet wird.
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Ziel ist unter anderem das Ende der Diskriminierung von und der Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen weltweit. Dazu zählt beispielsweise auch, selbst über den eigenen Körper entscheiden zu dürfen und Zugang zu Verhütungsmitteln zu haben. Ein Blick über Deutschland und Europa hinweg zeigt deutlich, dass viele Mädchen und Frauen stark diskriminiert werden und in vielen Regionen der Erde nicht selbst über sich und ihr Leben entscheiden dürfen, erschwerten oder keinen Zugang zu Bildung haben und zu Kinder- und Zwangsheiraten gezwungen werden.
Dieses Ziel betrifft nicht nur Frauen und Männer, sondern alle Geschlechter, mit denen sich Menschen identifizieren können. Sowohl im öffentlichen, als auch im privaten Raum sind viele nicht-cis-männliche Menschen von Gewalt und Diskriminierung betroffen, unabhängig davon, in welchem Land sie leben.
Ende der Diskriminierung von Frauen* und Mädchen weltweit
Lohngerechtigkeit
Ende jeglicher Form von Gewalt gegenüber Frauen* und Mädchen weltweit
Gleichberechtigung
Zugang zu Verhütungsmitteln und Selbstbestimmungsrecht
Ende von Kinderheirat, Zwangsheirat und Genitalverstümmelung
Zugang zu Bildung für alle
Was Unternehmen tun können
Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein allgegenwärtiges Thema, mit dem sich Organisationen auch unabhängig von den Sustainable Development Goals beschäftigen sollten. Durch eine transparente Lohnpolitik, die Anerkennung von Care-Arbeit, sowie gleichberechtigte und organisatorisch anerkannte Elternzeit auch für Väter, kann hierzu beigetragen werden. Außerdem können Workshops und Seminare zur Vermeidung von sexueller Belästigung oder Diskriminierung sinnvoll sein. Anonymisierte Bewerbungsverfahren können dabei helfen, Diskriminierung im Bewerbungsprozess zu minimieren.
Transparente Lohnpolitik im Unternehmen
Einführung von Quoten
Mitarbeitendenschulungen zum Thema sexuelle Belästigung
Schaffen von Räumen, in denen Frauen* Vergehen melden können
Anonyme Bewerbungsverfahren
Reflektieren der eigenen Handlungsweisen
Konsultation von marginalisierten Gruppen sowie gezielte Rekrutierung von in der Organisation unterrepräsentierten Gruppen
Weitere Informationen zu SDG 5 findest Du hier. Wie Deutschland zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen möchte und Informationen der Bundesregierung zu diesem Sustainable Development Goal findest Du hier.

SDG 6: “Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen”
Sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen sind ein wichtiger Bestandteil, um ein Leben in Würde zu führen. Das Sustainable Development Goal 6 hat das Ziel, dies für alle Menschen verfügbar zu machen. Weltweit trinken rund 2,1 Milliarden Menschen verunreinigtes Wasser (Bundesregierung.de; 11.11.2022).
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Das hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen. Damit ist dieses Ziel eng mit anderen Sustainable Development Goals verknüpft.
Erreicht werden soll es unter anderem durch die Förderung von internationalen Kooperationen in diesem Bereich, den Verzicht von Chemikalien in Industrie und bei der Lebensmittelproduktion und grundsätzlich durch die Verbesserung der Wasserqualität in den kritischen Regionen. Durch cleveres Wassermanagement und den Schutz von Wasserökosystemen soll außerdem Wasserknappheit vorgebeugt werden.
Verfügbarkeit von (Trink-)Wasser für alle
Verzicht von Chemikalien in Industrie und bei der Lebensmittelproduktion und Verbesserung der Wasserqualität
Förderung der internationalen Kooperationen in dem Bereich
Sanitärversorgung und Hygiene für alle
Was Unternehmen tun können
In Deutschland verfügen wir i.d.R. über sauberes Trinkwasser aus der Leitung und hygienische Sanitäranlagen. Für Unternehmen, die nicht auf nationaler oder internationaler Ebene in diesem Bereich arbeiten, gibt es die Möglichkeit, Organisationen zu unterstützen, die sich für sauberes Trinkwasser in Entwicklungsländern einsetzen. Neben dieser passiven Hilfe können eigene Konsumentscheidungen hinterfragt werden. Wird zum Beispiel Wasser in Flaschen im Büro zur Verfügung gestellt, lohnt es sich, die Aktivitäten der Produzierenden zu hinterfragen und herauszufinden, wie diese mit den Ressourcen in der Quellregion umgehen und evtl. den Menschen vor Ort das Wasser wegnehmen.
Projekte vor Ort unterstützen
eigene Konsumentscheidungen hinterfragen
Weitere Informationen zu SDG 6 findest Du hier. Wie Deutschland dazu beitragen will, sauberes Wasser und Sanitäranlagen für alle verfügbar zu machen und Informationen der Bundesregierung zu diesem Sustainable Development Goal findest Du hier.